Seit dem Bau der ersten Stromleitung führt der wachsende Energiehunger von Industrie und Gesellschaft zu einem dichten Netz von Leitungen. Doch unter ihnen ist Platz für wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Die DUH engagiert sich für eine ökologische Trassenpflege und für mehr Artenvielfalt unter Stromleitungen.
Wie überdimensionierte Wäscheleinen ziehen sie sich durch die Landschaft. Hochspannungsleitungen transportieren elektrische Energie und sind Teil unserer Stromversorgung. Neben unterirdischen Leitungen, den Erd- und Seekabeln, sind die oberirdischen Freileitungen am häufigsten. Verlaufen Freileitungen durch Waldgebiete, müssen die Stromversorger dafür sorgen, dass Gehölze auf den Trassen nicht in die Leitung stürzen oder hineinwachsen. Häufig werden sie dabei großflächig entfernt. Diese radikalen Eingriffe stören jedoch nicht nur das Landschaftserleben, sondern sind auch für viele Tiere sehr problematisch.
Trassenpflege kann ökologisch gestaltet werden
Stattdessen können Freileitungstrassen als abwechslungsreiche Biotope entwickelt werden und so zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen. Doch wie muss ein ökologisches Pflegemanagement einer Stromtrasse aussehen, um abwechslungsreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen? Und wie kann moderne, ökologische Trassenpflege effizient und kostensparend umgesetzt werden?
Für ökologisches Trassenmanagement gibt es bereits gute Beispiele. Moderne Pflegekonzepte, die neben der Leitungssicherheit einen ökologischen Mehrwert bieten. Auch bieten die Trassen Potenzial für den Biotopverbund.
Doch wir wollen nicht nur Lebensräume verbinden, sondern auch die Planer und Praktiker der Trassenpflege miteinander vernetzen. Um Erfahrungen zum ökologischen Trassenmanagement zu bündeln und unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten zu optimieren, arbeitet die DUH mit mehreren Partnern in einem Forschungsprojekt zusammen.